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Husqvarna SM610e



Die Husky 610e Supermoto ist ein echtes Spaßgerät zum Kurvenfetzen.

Die Fahrwerkseinstellungen beschränken sich auf die Zugstufe und Federvorspannung

des Federbeins. Sie ist trotz der enormen Federwege auch für kleinere Fahrer(innen)

geeignet. Für Fahrer um 175cm und 70kg Gewicht stimmt das Fahrwerk.



Motor



Der Motor begeistert durch seine spontane Gasannahme und für einen 600er Einzylinder

sanfte fast angenehme Vibrationen.

Bei niedrigen Temperaturen gelingt der Kaltstart nur mit Pilotspray und ewiges

Anlassergenudel. Mal gespannt wie lange der Anlasser das mitmacht. Den Kickstarter

hätten sie sich sparen können. Bisher ist mir ein Antreten nicht gelungen.

Im Teillastbereich stört das unangenehme Schieberuckeln, aber wer fährt schon mit

Teillast.

Der Verbrauch liegt zwischen 5-6 Litern. Reichweite max. 150 km incl. Reserve.

5 von 10 Punkten



Kupplung und Getriebe



Nach längerer Standzeit trennt die Kupplung erst beim Einlegen der 1. Ganges, dann aber

problemlos. Leichtgängig und super dosierbar. Die Kupplung braucht man eigentlich

nur zum Anfahren. Das Getriebe ist das beste was ich bisher gefahren bin. Es läßt sich

super durchschalten und ist sportlich eng gestuft (erste Sahne). Die Suche nach dem

Leerlauf gelingt meist nicht beim ersten Versuch.

9 von 10 Punkten



Fahrwerk



Ab 150km/h leichtes Pendeln, wenn man eine flatternde Jacke an hat. Geringe Einlenkkräfte ermöglichen

blitzschnelles Abwinkeln ohne größeren Körpereinsatz. Die Federelemente sind angenehm

soft abgestimmt, was trotzdem sportliche Fahrweise ermöglicht.

7 von 10 Punkten



Sitzposition



Sitzbank ist vorn etwas zu tief, manmöchte bei längerer Fahrt eher weiter hinten sitzen rutscht

aber immer wieder nach vorn in die Kuhle. Das haben die wohl für kleinere Fahrer (Italiener halt)

so gemacht. Sehr schmale Sitzbank, nicht für längere Touren tauglich.

4 von 10 Punkten



Bremsen



Super. Die schwimmende 320 mm Einfachscheibe mit Brembo 4-Kolbenfestsattel verzögert brachial

mit exaktem Druckpunkt. Stahlflex serienmäßig.

Auch hinten sind mit wenig Kraftaufwand gut kontrollierbare Blockierungen zu bewerkstelligen.



10 von 10 Punkten



Fahrleistungen



Höchstgeschwindigkeit so schnell wie man sich festhalten kann (170-180 aber wen

interessiert das schon bei einer Supermoto).

Wheeliestarts sind vorprogrammiert.

8 von 10 Punkten



Ausstattung

E-Starter, Kickstarter, kein Hauptständer, Drehzahlmesser, gute Verarbeitung, bescheidenes Licht,

Gepäckträger, super Sound (wie die das durch den TÜV gekriegt haben :-)) ), ungeregelter Kat.

Leider keine einstellbaren Handgriffe, was bei einem Neupreis von knapp 14000,- imho

dazugehören sollte. Die Spiegel sind globig.



Empfohlene Veränderungen



Scharfe Nockenwelle bringt etwa 10PS mehr Leistung in Verbindung mit einem anderen Düsenstock

größerer Hauptdüse und größerer Leerlaufbedüsung. Insgesamt ist die Motorcharakteristik

dann angenehmer. Die mechanischen Geräusche (Ventile) werden größer, was durch die fast

quadratisch aussehenden Nocken hervorgerufen wird.



Fazit



Ein faszinierendes Zweitmotorrad, an dem öfters mal die schraubende Hand angelegt werden muß.

Ohne Demontage von Tank und Kühler kommt man an die entscheidenden Teile wie Zündkerzen,

Ventile und Vergaser kaum heran. Aber mit der Zeit bekommt man da übung und kanns dann

im Schlaf. Den Nockenwellentausch incl. Ventileinstellen mach im mittlerweile in 2 Stunden.

Macht echt Spaß, wenn man noch Alternativen in der Garage hat.