Dieses Skript ist eine Zusammenfassung von kurzen Erklärungen und Regeln, um die Durchführung eines gemeinsamen Törns zu erleichtern. Es ist für Leute gedacht, die einfach nur mal einen Törn mitsegeln wollen und noch keine Erfahrung haben. Wenn Du das willst, wird es Dein Skipper aber toll finden, wenn Du schon einiges weißt. Deshalb möchte ich hier kurz das Wichtigste erklären. Die Yachten, auf denen wir segeln sind Fahrtenschiffe die sich durch leichte Bedienbarkeit und Sicherheit auszeichnen. Fahrtenkatamarane und Regattayachten benötigen oft eine aufwendigere Bedienung.
Beim Segeln gibt es einige Fachbegriffe, welche die Bedienung des Bootes vereinfachen, da sie kurz und knapp eine präzise Beschreibung der Verhältnisse ermöglichen, aber erst einmal gelernt werden wollen. Deshalb hier eine Übersicht.
abfallen |
Vom Wind wegdrehen |
Achterleine |
Leine, die das
Boot nach achtern hält |
Achterstag |
Drahtseil, welches
den Mast nach achtern hält |
anluven |
zum Wind hindrehen |
Aufkommen |
Die Ruderlage nach
Einleitung der Drehung wieder reduzieren |
Aufschießer |
Das Boot durch
eine Drehung in den Wind stoppen |
Auftuchen |
Ein Segel auf dem
Baum ordentlich falten |
Auge |
Eine Schlaufe in
einer Leine oder anderem |
Ausreiten |
Aufrechthalten des
Bootes durch Hinauslehnen nach Luv, dazu sind im Bootsboden oft
(hoffentlich) solide Gurte befestigt, die den Füßen
Halt geben |
Außenborder |
Motor, der
nachträglich ans Heck geschraubt werden kann |
Back |
1. ein Segel steht
back, wenn der Wind von der falschen Seite hineinbläst |
Backbord |
Links, auf die
Fahrtrichtung des Schiffes bezogen |
Backskiste |
Stauraum, der
durch Klappen vom Cockpit aus zugänglich ist |
Bändsel |
Kurzes Tau zum
verzurren (festbinden) von Ausrüstung, auch Zeising genannt |
Bake |
Auf Land
aufgebautes Sichtzeichen |
Baum |
Alurundprofil am
Unterliek (Unterkante) des Großsegels |
Baumniederholer |
Talje, die den
Baum nach unten hält |
Beaufort (Bft) |
Maßeinheit
zur Bestimmung der Windstärke, ab 7 Bft sollte nicht mehr
gesegelt werden |
belegen |
Ein Tau mit einem
Knoten, auf einer Klampe oder in einer Klemme befestigen |
Bilge |
tiefster Punkt
eines Boote, wo sich das Wasser sammelt; natürlicher Stauraum
für Konserven; Anbringungsort der Bigepumpe |
Block |
Rolle mit
Gehäuse, die Rolle ohne Gehäuse heißt
Scheibe |
Bö |
Windstoß |
Boje |
auf Grund
befestigter Schwimmkörper zum Festmachen oder zur Markierung |
Bootshaken |
Haken auf langer
Stange, um bei Manövern weiter an Leinen und Poller zu kommen |
Box |
Liegeplatz aus 2
Pollern, die, eine Bootslänge vom Steg entfernt, die
Achterleinen halten |
Bucht |
Ein
haarnadelförmiges Gebilde in einer Leine, Ausgangsstadium
für diverse Knoten |
Bug |
Vorderende des
Bootes |
Buhne |
Steinwall,
senkrecht zum Ufer ins Wasser ragend |
Patenthalse |
unbeabsichtigte
Halse, gefährlich |
Bullenstander |
Leine von der
Baumnock (hinteres Ende des Baumes) nach vorne, um das
Übergehen des Baumes bei einer Patenthalse zu verhindern |
Choke |
Starthilfe
für Außenborder, sofort nach dem Anspringen des
Motors wieder in Ruhestellung |
Cockpit |
vertiefter
Aufenthaltsraum für die Mannschaft |
durchsetzen |
Ein Fall straff
spannen |
Cunningham |
Vorliekstrecker,
Strafft das Vorliek (=Vorderkante) eines Segels |
Curryklemme |
Klemme zum Belegen
von Tauwerk mit zwei beweglichen Backen, zwischen die die Leine gezogen
wird; zum Lösen Leine nach oben reißen |
Decca |
Funknavigationssystem, Genauigkeit tags: 0,5 sm; nachts 2 sm;
Dämmerung: keine |
Dirk |
Leine, welche den
Baum hält |
einpicken |
Den Karabiner des
Lifebelts einhaken |
Ende |
Der nautisch
korrekte Ausdruck für ein Seil |
Fall |
Leine zum Setzen
der Segel |
Fender |
Polster zum Schutz
des Rumpfes beim Längsseitsliegen, meist aus PVC und aufblasbar |
Festmacher |
Leine zum
Befestigen des Bootes an seinem Liegeplatz |
fieren |
eine Leine
kontrolliert lose geben |
Fock |
Vorsegel |
Genua |
großes
Vorsegel, welches das Großsegel überlappt |
Geschlagenes
Tauwerk |
gedrehtes Tauwerk |
GPS |
Satellitennavigationsystem Genauigkeit ca. 100 m |
Halse |
Das Heck des
Bootes durch den Wind drehen, bei starkem Wind gefährlich |
Heck |
Der hintere Teil
eines Bootes |
holen / dichtholen |
Eine Leine
strammziehen |
Holepunkt |
Umlenkblock
für die Fock, ist zum Trimmen des Segels meist verschiebbar |
Kammklemme |
Eine Klemme, bei
der das Tauwerk zwischen den geriffelten Seitenteilen gehalten wird |
Kiel |
Hauptlängsträger des Bootes; auch feste Flosse mit
Ballast unter dem Boot |
Kielschwein |
Verstärkung
des Kiels. Bitte nicht füttern! |
killen |
Das Flattern des
Segels im Wind, gekillt wird dabei auf Dauer das Segel oder mit etwas
Pech Teile der Besatzung (nur bei Yachten) |
Klampe |
T-
förmige Vorrichtung zum Belegen von Leinen |
Klar Schiff |
Das Boot zu einem
Manöver klar machen |
Kopfschlag |
Das Beenden des
Belegens auf einer Klampe, so daß sich das lose Ende der
Leine nicht wieder abwickeln kann |
Krängen |
Schrägliegen
eines Bootes durch Windeinfluß |
Kreuzknoten |
Knoten zum
Verbinden zweier gleicher Leinen |
Lee |
Die dem Wind
abgewandte Seite, auf der sich der Baum des gesetzten
Großsegels befindet |
Leine |
besserer Ausdruck
für ein Seil, auch Ende genannt |
Liek |
Kante des Segels:
Vorne, unten und achtern; beim Gaffelsegel (Valk) auch oben |
Liekbändsel |
Bändsel
im Achterliek eines Segels; Damit läßt sich Flattern
Verhindern |
Lifebelt |
Gurtgeschir, mit
dem man sich mittles einer Lifeline mit Karabiner am Boot sichern kann |
Log |
Geschwindigkeitsmesser, oft mit Schaufelradgeber, daher empfindlich auf
Verschmutzung |
Logbuch |
Tagebuch eines
Schiffes, dient als Dokument bei Schadensfällen und
Erinnerungsstück |
Lot |
Tiefenmesser,
zeigt meist Tiefe unter Geber, d.h. zu wenig. Seit das Gerät
justierbar ist, zeigt es irgendeine Tiefe |
Lümmel |
Das Gelenk,
welches den Baum am Mast befestigt |
Luk |
Oberlicht im Deck
eines Bootes |
Luv |
Die dem Wind
zugekehrte Seite; da wo der Großbaum nicht ist |
Mast |
Ich glaube das
weiß jeder |
Mole |
Schutzmauer um
einen Hafen gegen Seegang |
Mooring |
Ankerleine auf
Grund eines Hafens zum Festmachen, wird mit Hilfsleine auf den Steg
geführt oder von Boje gehalten, im Deutschen auch Muring |
Navi |
Navigationsplatz
in der Nähe des Niedergangs, keine Ablage für
persönlichen Schrott, bitte nichts drauf trinken, Position des
Elektro- Schaltbrettes |
Niedergang |
Treppe oder Leiter
in die Kajüte |
Nock |
Das Ende einer
Spiere, z.B. des Baumes (Bei der Gaffel: Piek) |
Paddel |
Gerät aus
Holz oder Alu/Kunststoff zum Fortbewegen eines Bootes bei Flaute oder
defektem Motor. Macht schlank |
Pahlstek |
Knoten, der sehr
zuverlässig ein Auge, das sich nicht zuzieht, bildet |
Pantry |
Kochgelegenheit,
Küche wäre größer |
Persenning |
Abdeckplane auf
einem Boot |
Pier |
auch Kai, Mauer
zum Festmachen eines Schiffes |
Pinne |
Hebel zur
Bedienung des Ruders niederl.
Großer Erdnagel zum Festmachen an Wiesen |
Pinnenausleger |
Drehbare
Verlängerung der Pinne, ermöglicht das Ausreiten |
Poller |
Pfahl zum
Festmachen eines Bootes |
Pütting |
Verbindung
zwischen Rumpf und Want |
Pütz |
Eimer oder ein
ähnliches Gerät zum Wasserschöpfen |
raumen |
Der Wind dreht
weiter nach achtern |
reffen |
Segelfläche
reduzieren |
Rein Schiff |
Ein Schiff
gründlich sauber machen |
Rhe /Ree |
Ruderkommando bei
der Wende |
Ruder |
Steuer eines
Bootes, nicht das Ding zum „Rudern“, das ist bei
Seeleuten ein Riemen und diese Art der Fortbewegung nennt sich pullen |
Ruderblatt |
Der
Unterwasserteil des Ruders |
Ruderkopf |
Das Teil zwischen
Pinne und Ruderblatt |
Rumpf |
Der
Körper des Bootes |
Rund achtern |
Ruderkommando beim
Halsen |
Saling |
Spreize am Mast
welche die Wanten vom Mast abspreizt. Hier sind auch die Flaggleinen
befestigt |
Salon |
Aufenthaltsraum
mit „großem“ Tisch in der Mitte der Yacht |
Schapp |
Schrankoder Fach
auf einem Boot, immer zu klein |
Schäkel |
Metallteil, um
Leinen und Blöcke lösbar zu verbinden 1.
Schraubschäkel, D-förmig 2.
Schnappschäkel, schnell lösbar mit Riegelbolzen 3.
Fallschäkel mit Bajonettverschluß |
Schot |
Leine, um die
Segel der Windrichtung anzupassen |
Schotstek |
Knoten zum
Verbinden zweier ungleicher Leinen |
Schott |
Querwand im Schiff |
schralen |
der Wind dreht
weiter nach vorne |
Schwalbennest |
Bord über
der Koje, die einzige Gelegenheit Kleinkram griffbereit zu verstauen |
Schwert |
Bewegliche Platte
unter dem Boot, um es am Abtreiben zu hindern |
Seeventil |
Absperrventil in
allen Wasserleitungen des Schiffes, ist geschlossen wenn Hebel quer zum
Schlauch steht 2. Toilette Zulauf
und Ablauf 3. Ablauf von
Waschbecken und Spüle 4. Weitere
Seeventile müssen gesucht werden.
Überprüfen, z.B. ob Dusche etc. vorhanden |
Segellatte |
Latte aus
Kunststoff oder Holz, die das Achterliek versteift, verschwindet dauernd |
Selftailer |
Gezahnter Aufsatz
auf selbstholenden Winschen, welcher die Schot sowohl zieht als auch
belegt |
Smeerreep |
Leine, mit der
beim Reffen das Achterliek auf den Baum gezogen wird |
Spant |
Querträger
eines Boots |
Spiere |
Jedes Rundholz der
Takelage außer dem Mast also Baum und bei der Valk-Jolle auch
die Gaffel am oberen Ende des Großsegels |
Spinnaker |
Ballonförmiges
Segel, das bei Wind von achtern auf schnellen Booten
zusätzlich gesetzt wird |
Spring |
Ein Festmacher,
der von Achtern auf dem Boot nach Vorn (Achterspring) bzw. von Vorne
auf dem Boot nach Achtern (Vorspring) läuft, um das Boot beim
Längsseitliegen zu stabilisieren |
Stag |
Drahtseil, das den
Mast nach vorne hält |
Staken |
Stange zum
Anschieben des Bootes über den Grund |
Steuerbord |
Rechts, auf die
Fahrtrichtung des Schiffes bezogen |
Strecktau |
Längs
Deck gespanntes Tau zum Festhalten und einpicken des Lifebelts |
stützen |
Die Drehung eines
Bootes durch Gegenruder beenden |
Talje |
Flaschenzug |
Tampen |
Da, wo das Ende
aufhört, mit anderen Worten: das Ende eines Seiles |
Tonne |
große
Boje |
Toppnant |
Leine zur
vertikalen Kontrolle des Großbaumes |
Traveller |
Schiene, mit der
sich die Großschot quer verschieben läßt |
Trimm |
Die Einstellung
des Bootes 1. durch Justierung der Segel, 2. durch die
Gewichtsverteilung in Längs- und Querrichtung. Als Gewicht ist
die Mannschaft hervorragend geeignet |
Trosse |
Schwere Leine |
Unterliekstrecker |
Leine , die das
Unterliek (Unterkante des Segels) strafft |
Verklicker |
Windrichtungsanzeiger auf dem Mast, oft kaputt oder vergessen, oder
zeigt falsch |
Verzurren |
Ausrüstung
sicher festbinden |
Vorleine |
Festmacher, der
das Boot nach vorne hält |
Vorpiek |
Stauraum im Bug
eines Bootes |
Want |
Drahtseil, das den
Mast in Querichtung und nach hinten hält, je nach
Höhe am Mast Unter- und Oberwanten |
Webeleinstek |
Knoten zum
Befestigen von Fendern |
Wende |
Drehen eine
Segelbootes mit dem Bug durch den Wind |
Winsch |
Nur in eine
Richtung drehbare Trommel, die das Holen von Leinen erleichtert und
dazu teilweise mit Kurbeln und Getriebe ausgestattet ist |
Eine Hand für Dich, eine fürs Schiff
Das Segeln erfordert Disziplin. Das bedeutet, daß die Belange des Bootes Vorrang vor den eigenen Interessen haben. Da wir zu unserem Vergnügen segeln, also in eigenem Interesse, ist das jetzt nicht so tragisch wie es sich anhört. Der oder die Erfahrenste an Bord wird das Boot führen. Da der Titel Kapitän doch etwas leicht hochgestochen ist, hat sich für diese Funktion das Wort Skipper eingebürgert. Der Skipper / die Skipperin ist für alles und alle an Bord verantwortlich. deshalb solltest Du ihr/ihm die Arbeit etwas erleichtern und tun, was er /sie sagt. Segeln ist ein Teamsport und der Skipper/die Skipperin ist auf eure Mitarbeit angewiesen. In allen Fragen der Sicherheit hat er/sie das letzte Wort, insbesondere in Fragen, wie der maximalen Windstärke, bei der gesegelt wird und ob Rettungswesten/Lifebelts zu tragen sind. Solche Entscheidungen müssen akzeptiert werden und zwar ohne zu maulen. Es macht keinen Spaß, beim Segeln die ganze Zeit in lange Gesichter zu gucken. Du solltest in der Lage sein, dich in eine Gruppe einzupassen, Gruppenentscheidungen mitzugestalten und die Ergebnisse mit Humor zu tragen.
Die Skipper sind gern bereit, Dir etwas zu erklären, wenn nicht gerade „Zustand“ an Bord ist. „Zustand“ sind die Situationen, wo alle der Meinung sind, 2 Hände zu wenig zu haben und Murphy’s Law (Alles was schiefgehen kann, geht auch schief und das zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt) sich in allen Punkten bewahrheitet. Wenn Du allerdings nicht fragst, wird keiner hinter dir herlaufen und dich anbetteln, dir etwas zeigen zu dürfen.
Jeder Mitsegler und jede Mitseglerin hat einen guten Teil Eigenverantwortung. Dazu gehört zum Beispiel das Sich-Festhalten. Auch sollten ausgemachte Treffpunkte und Zeiten eingehalten werden, um den Skipper nicht zu beunruhigen. Außerdem muß - besonders in Tidengewässern - oft ein Zeitplan eingehalten werden.
Wenn Du etwas tust und bist Dir nicht sicher, frage bitte. Du weißt gar nicht wie viele Boote schon wegen „fast richtigen“ Knoten abgetrieben wurden. Also bitte ehrlich sein!
Segeln kann oft auch in Arbeit ausarten. Da sind Schoten zu holen und Manöver zu fahren. Ab etwa 5 Bft weißt Du, warum es Segel“sport“ heißt. Aber gerade das ist der Spaß bei der Sache. Weniger Spaß macht natürlich das anschließende Klar- und Reinschiff. Aber wenn dabei alle mitmachen ist das auch flott passiert.
Eine Fahrtenyacht ist zudem ein Hausstand, d.h. es sind auch Haushaltsarbeiten wie Kochen, Spülen, Saubermachen zu erledigen. Dazu machen wir in der Regel einen Plan. Bitte haltet Euch daran und fangt nicht an die Löffel zu zählen, die die anderen angeblich weniger spülen mußten.
Wir leben auf einer Yacht sehr eng zusammen. Damit das ohne Streitereien funktioniert sollte der Umgang untereinander von Höflichkeit und Zurückhaltung geprägt sein. Die Vokabeln „Bitte“ und „Danke“ sind da schon hilfreich. Auch ist auf meinen Törns noch nie jemand zu kurz gekommen, so das jeder ruhig abwarten kann, bis Sie / er an der Reihe ist. Da man sich an Bord einer Yacht nur sehr begrenzt zurückziehen kann, sollten Sticheleien oder ähnliches nicht auf die Spitze getieben werden, da sonst schon mal überflüssigerweise die Fetzen fliegen, wo an Land die Zeit in der man sich nicht sieht automatisch die Wogen glättet. Die Persönlich Ordung sollte so eingehalten werden, das keine Behinderung eintritt. dies gilt insbesondere für die Navi, die zwr sehr günstig für die Ablage erscheint, auf der aber Fotoapparate und Sonnencreme in größeren Mengen die Navigation recht erfolgreich verhindern.
Während des Rudertörns trägt der Rudergänger/die Rudergängerin die Verantwortung für den Kurs des Bootes und die Besatzung, da er/sie der/die einzige ist, der/die das Deck permanent im Auge hat. Der Rudergänger soll den angegebenen Kurs halten und dabei Ausguck nach anderen Fahrzeugen, Hindernissen und Landmarken halten. Dabei ist die Genua hinderlich, die die Sicht nach Lee vorne beeinträchtigt. Geht ein Crewmitglied über Bord, so ist es Sache des Rudergängers, die erforderlichen Maßnahmen bis zum Eingreifen des Skippers einzuleiten. (Siehe Kap. 3.3.8). Wird ein Rudergänger abgelöst, so übergibt er/sie das Ruder unter Angabe des Kurses, der Sichtzeichen, und eventueller besonderer Anweisungen.
Ein Ausguck wird bei verminderter Sicht, unübersichtlichen Verkehrsverhältnissen oder besonderen Hindernissen wie besonders vielen Netzen eingeteilt. Der Ausguck wird eingewiesen und meldet alles was er/sie melden soll und alles, was gefährlich werden kann. Der Ausguck läßt sich von der übrigen Besatzung nicht ablenken. Bedenkt nachts bitte, daß die Augen sich von der üblichen Raumhelle erst nach etwa 15 min wieder auf die Dunkelheit eingestellt haben. Also bitte nicht blenden lassen (dazu reicht übrigens auch das Anzünden einer Zigarette).
Auf See sollte man wie an Land auch seinen Mitmenschen höflich gegenüber treten.
Aber es gibt auch einige spezielle Regeln:
- Anderen beim Anlegen oder Transporten ungefragt Hilfe anbieten
- Nie ohne Erlaubnis ein fremdes Boot betreten
- Wenn wegen eines engen Hafens längsseits an einem anderen Boot festgemacht werden muß (Päckchen) vorher um Erlaubnis fragen. Wenn Du gefragt wirst, Erlaubnis erteilen. So wenig wie möglich über Innenlieger latschen. Wenn erforderlich über das Vordeck, möglichst leise, möglichst selten und immer mit sauberen Schuhen. Auch auf dem eigenen Boot sollte man sich ruhig verhalten
Beim längsseitsgehen sorgfältig mit Fendern und Festmachern umgehen und nur geeignete Poller und Klampen benutzen. Den Wünschen des anderen Eigners folgen, da der weiß, was auf seinem Schiff hält.
- Andere nicht mehr stören als erforderlich, nicht anbrüllen
- Einhaltung der Flaggenparade: Nationale Achtern, Gastlandflagge unter Stb Saling, Vereinsflagge unter Bb Saling, Flaggen über Nacht bergen (spätenstens 21:00 Uhr).
Die Manöver funktionieren nur mit Deiner Hilfe. Deshalb hier die wichtigsten im Überblick. Grundsätzlich wird der Skipper vorher erklären was er/sie vor hat. Während des Manövers gibt er/sie Kommandos; diese haben immer das gleiche Schema:
1. Ankündigung. „Klar zum [Manöver]“ Dies ist die Bitte, die vorher besprochenen Vorbereitungen zu treffen. Die geforderte Tätigkeit aber noch nicht ausführen.
2. Bestätigung: „[Manöverstation] ist klar“. Die Bestätigung aber bitte erst geben, wenn Du wirklich klar bist. ansonsten siehe „Zustand“
3. Ausführung: „[Kommando]“ Damit sagt der Skipper (oder wer sonst am Ruder sitzt), daß es jetzt ernst wird.
Ausgangslage: Am Wind Kurs, dichte Schoten
Ankündigung:
„Klar zur Wende“
Die Mannschaft macht sich klar zum Positionswechsel und macht die
Schoten klar zum Fieren, die Luvschot und eine Winschkurbel werden
klargelegt.
Rückmeldung „Ist Klar“ nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen wurden
Ausführung:
„Ree“ das Ruder wird nach Luv gelegt, d.h. wenn der
Rudergänger in Luv sitzt, was er eigentlich sollte,
drückt er die Pinne weg.
Wenn der Baum die Mittschiffslinie überquert Kommando
„Über die Fock“ um Fock auf die andere
Seite zu holen; dabei aufpassen, da sie sich leicht am Mast verhakt.
Alte Leeschot kontrolliert über die Winsch fieren
Auf gewünschten neuen Kurs gehen, und ihn stabilisieren, Boot neu trimmen. Eine Wende sollte auf Am Wind Kurs enden, nicht auf halben oderRaumschots.
Wie Wende, aber der Ausgangskurs ist Raumschots. Vor dem Wenden muß also erst angeluvt und die Schoten dichtgeholt werden. Wird gefahren, um z.B. bei Starkwind eine Halse zu vermeiden oder ein „Mann über Bord Manöver“ besser fahren zu können.
Ausgangslage: Vor dem Wind Kurs, aufgefierte Schoten
Ankündigung:
„Klar zur Halse“
Die Mannschaft macht sich klar zum Positionswechsel und macht die
Schoten klar zur Bedienung. Da der Baum bei der Halse mit Wucht
übergeht, sollte der Bereich des Baumes geräumt
werden. Ein Bullenstander wird, falls vorhanden, entfernt
Rückmeldung „Ist Klar“ nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen wurden
Ausführung: „Hol dicht die Großschot“ die Großschot wird dichtgeholt um den Baum unter Kontrolle halten zu können
Rückmeldung: „Fock fällt ein“ um den Rudergänger zu warnen, wenn die Fock schlapp wird (einfällt), steht die Halse unmittelbar bevor
Ausführung: „Rund achtern“ das Ruder wird nach Lee gelegt, d.h. wenn der Rudergänger in Luv sitzt, was er eigentlich sollte, zieht er die Pinne an Wenn der Baum die Mittschiffslinie überquert Kommando „Fier auf die Großschot“ damit sofort der Druck aus dem Groß kommt und das Boot nicht zu sehr luvt außerdem „Stützruder“, um das Luven zu verhindern.
neuen Kurs stabilisieren und Boot neu trimmen
Ausgangslage: Halber Wind bis Am Wind Kurs, dem Kurs entsprechen angeholte Schoten
Ankündigung:
„Klar zum Aufschießer“
Die Mannschaft macht sich klar zum Positionswechsel (Quertrimm) und
macht die Schoten klar zum Fieren.
Rückmeldung „Ist Klar“ nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen wurden
Ausführung: „Fock los“ Die Fockschot wird losgelassen
„ Klar bei Vorleine“ Vorne wird zum Festmachen
Klargemacht
„Ree“ das Ruder wird nach Luv gelegt, d.h. wenn der
Rudergänger in Luv sitzt, was er eigentlich sollte,
drückt er die Pinne weg. Die Großschot wird gefiert.
Wenn das Manöver gut berechnet ist, kommt das Boot vor der
Boje oder dem Steg zum Stehen. Wenn das Boot zu schnell ist, Vorsicht
beim Abhalten, da die Yacht samt Crew ca. 2 bis 12 t wiegt. Wenn
abhalten, dann mit den Füßen (Schuhe) und so,
daß Du keines Falles zwischen Steg und Boot gequetscht werden
kannst. Das Boot läßt sich durch Backhalten des
Großsegels bremsen. („Back das
Groß“)
Ausgangslage: Beliebiger Kurs, Fock angeschlagen (Hals, Stagreiter, Schoten) - im Wind
Ankündigung: „Klar zum Setzen der Fock - des Groß“
Ausführung.
„Klar das Fockfall - Großfall“
Zeisinge los
Fall heißen mit losen Schoten
Bei Großsegel Baumniederholer gefiert lassen bis
Fall dicht, danach Baumniederholer dicht und Dirk fieren
Ausgangslage und Ankündigung wie 3.3.5.1
Ausführung: Reffleine langsam fieren bei Fock die Schot, beim Groß die Ausholerleine holen, bis gewünschte Segelfläche draußen ist. Dann Reffleine belegen
Umgekehrt wie beim Setzen. Die Segel müssen allerdings am Vorliek nach unten gezogen werden. Ein zweites Crewmitglied versucht, das lose Tuch einzufangen, damit es an der Seereling (Fock) bzw. auf dem Großbaum (Groß) aufgetucht und beschlagen werden kann. Dabei immer von Luv arbeiten, da das Segel für eine Person in Lee ein überlegener Gegner ist.
Bei Rollsegeln immer kontrolliert die Schot bzw. den Ausholer fieren, damit das Segel sauber aufgewickelt wird.
Grundsätzlich werden Leinen und Fender nach Anweisung desjenigen ausgebracht, der das Manöver fährt. Als Standard hat sich herausgestellt: Fender auf beiden Seiten angeschlagen, aber noch nicht aussenbords. 2 Vorleinen, 2 Achterleinen und den Bootshaken in Bereitschaft. Beim Klarmachen der Leinen muß darauf geachtet werden, daß der eine Tampen belegt ist und der andere unter der Seereling hindurch geführt wird. Die Länge des Festmachers muß klar zum Fieren an Deck aufgeschossen werden.
Die Sicht wird für den Rudergänger durch die Vorschiffscrew eingeschränkt. Deshalb bitte hinsetzen. Die Einweisung, z.B. Entfernungsangaben, erfolgen durch exakt ein Crewmitglied. Ohne Hilfe von Land muß ein Crewmitglied springen, um die Landverbindung herzustellen. Wann es springt, entscheidet es selber, sollte aber so früh wie möglich springen.
Es gibt verschiedene Arten von Liegeplätzen:
Vorbereiten: je 2 Vor- und Achterleinen, Fender auf beiden Seiten, diese aber nicht ausbringen
Eine Box besteht aus dem Steg und 2 Pfählen, die etwas mehr als eine Bootslänge davon entfernt stehen. Man macht mit 2 Vorleinen am Steg und 2 Achterleinen an den Pfählen fest. Boxen sind in der Regel ziemlich eng, d.h. man benötigt die Fender zum Schutz vor Nachbarbooten. Die Fender passen allerdings nicht zwischen den Pfählen durch, so das sie beim An- und Ablegen bedient werden müssen. Bei Seitenwind müssen die Luvleinen bedient werden, um ein Quertreiben zu verhindern. Beim Ablegen wird dazu die Luvvorleine auf Slip gesetzt, d.h. von Bord einfach um den Poller an Land gelegt und wieder an Bord geholt, damit sie auch unter Last ohne Hilfe von außen losgeworfen werden kann.
Beim Anlegen werden die Achterleinen nach vorne zur breitesten Stelle des Bootes geführt, damit sie möglichst problemlos über die Poller gelegt werden können.
Vorbereiten: Fender auf die Anlegeseite, je eine Vor- und Achterleine klar und je eine Leine in Bereitschaft (als Spring).
Der Rudergänger geht langsam mit dem Bug an die Pier bis der Vordeckmann springt. Dann wird die Fahrt mit der Maschine und der Vorspring (Einweisung beachten) gestoppt. Ist die vordere Leine fest, übernimmt der Landmann die Achterleine, damit das Heck nicht abtreibt.
Vorbereiten: 2 Achterleinen, Fender an beiden Seiten, Bereitschaftsfender zum bedarfsgerechten Ausbringen, Bootshaken, Arbeitshandschuhe, Bugrolle und kurzer Stropp
Das Boot geht rückwärts an die Pier. Ein Crewmitglid springt und macht die Achterleinen fest, ein weiteres greift sich an der Pier die Mooring und reicht sie nach vorn, wo sie an der Bugrolle befestigt wird. Bei Moorings mit Boje im Passieren Boje greifen und mit eigener Leine festmachen.
Vorbereiten: 2 Achterleinen, Fender an beiden Seiten, Bereitschaftsfender zum bedarfsgerechten Ausbringen, Bootshaken, Arbeitshandschuhe, Buganker
Der Anker wird vor dem Liegeplatz geworfen und das Boot rückwärts an die Pier gefahren (siehe Mooring). Wegen der verschieden Techniken und Ankerwinschen erfolgt für die Details eine Einzeleinweisung an Bord.
Grundsätzlich ist der Ernstfall des Mann über Bord Manövers als Supergau anzusehen. Der Ruf „Mann über Bord“ ist für jedes Crewmitglied als „Alle Mann an Deck“ zu verstehen. Bei Übungen heißt das Kommando „Boje über Bord“ Der Rudergänger hat für das Manöver bis zur Übernahme durch den Wachführer oder Skipper die Verantwortung.
Dieses Grundmanöver ist mein Schema auf gut bemannten Charterschiffen. Andere Skipper haben andere Verfahren. Deshalb vor dem ersten Auslaufen nach der Mann über Bord Rolle fragen!
Ausgangslage: Beliebiger Kurs und über Bord gefallenes Crewmitglied.
Ankündigung: „Mann über Bord“ Wird vom Zeugen gegeben, nach Möglichkeit mit der Seite, auf der die Person über Bord gefallen ist. Der Ruf wird von allen Crewmitgliedern wiederholt.
Ausführung: Wenn Maschine mitläuft: auskuppeln, Heck von der Person wegdrehen
Rettungskragen mit Markierung werfen. Da die meisten Rettungsmittel schneller treiben, als ein Mensch schwimmen kann, muß der Kragen möglichst dicht in Luv der Person landen. Nachts unbedingt Markierungslicht werfen
Person lückenlos beobachten, da ein Kopf schon nach 30 m außer Sicht gelangen kann. Besonders nachts und bei grober See ist das Wiederfinden dann schwierig bis unmöglich. Dazu teilt der Rudergänger einen Ausguck namentlich ein, der nichts anderes tut.
Je nach Ausgangslage nach etwa 3 Bootslängen eine Wende oder Q-Wende einleiten, so daß zum Aufschießer der Mann etwa 2 Bootslängen in Luv liegt. Wurfleine klarmachen, Badeleiter klarmachen, evtl. ein Crewmitglied klarmachen zum aussteigen (nach Möglichkeit mit Neo, aber auf alle Fälle angeleint mit Rettungsweste) Wenn Maschine nicht läuft: Maschine starten
Aufschießen, die Person anlaufen aber nicht rammen, Leinenverbindung herstellen, die Person über die Badeleiter am Heck an Bord holen. beim Einsteigen helfen Wenn Leinenverbindung besteht; Maschine aus!
Wichtig: sobald die Person achterlich der Wanten ist muß das Ruder von der Person weg gelegt werden, um das Heck auf die Person zu zu bewegen!
Bewußtlose sind wie folgt zu bergen:
1. Leinenverbindung herstellen, dazu notfalls 2.
Mann angeleint mit Rettungsweste, wenn’s geht mit Neo ins
Wasser schicken.
2. Fall anschlagen und Person aus dem Wasser
hochwinschen. Wegen der Unterkühlungsgefahr möglichst
waagerecht lassen.
3. Um Weg zu sparen unteren Relingszug
lösen. Notfalls Fock als Bergungstrage verwenden.
Wichtig: wenn die Person verloren geht und nicht mehr gefunden wird: Notruf absetzen, Rot schießen
Wenn Du im Wasser
schwimmst:
· Keine Panik!!!
·
Versuche, die
Markierung zu erreichen, aber keine Kraft verschwenden
Versuche nicht, das Boot einzuholen, das ist
schneller. Bleibe wo du bist und warte, bis Dich Dein Skipper per
Manöver wieder einsammelt.
· Keine Kleidung ausziehen, damit Du nicht unterkühlst. Trägst Du eine Rettungsweste, so kauere Dich im Wasser zusammen (Arme um die Knie) und schließe alle Verschlüsse und Bündchen an der Kleidung, damit kein Wasseraustausch stattfindet. So bleibst Du länger warm.
Eine Winsch soll uns helfen, die Kraft aufzubringen, ein Ende zu holen und zu halten. Deshalb darf man keinesfalls ein belastetes Ende von der Winsch nehmen, es sei denn man steht auf verbrannte Handflächen. Die Winsch hat eine Trommel auf die 4 Windungen passen. Man legt 2 Windungen zum schnellen Holen und Fieren bei wenig Last und 3 - 4 Windungen bei hoher Last auf. Das Ende wird entweder vor der Winsch auf einer Klemme (z.B. Fallwinschen neben dem Niedergang) oder hinter der Winsch auf einer Klemmklampe belegt (Genuaschoten). Bei modernen Yachten finden sich auch oft selbstholende Winschen, bei der ein Klemmkranz oben auf der Winsch sowohl das Ende beim Holen zieht, als auch sicher belegt. Bei allen anderen Winschen muß beim Holen gleichzeitig an dem Ende gezogen und an der Winsch gekurbelt werden.
Beim Ziehen der Schoten den Daumen immer weg von der Winsch oder der Rolle halten.
Das Bord- WC ist in der Regel unter Wasserlinie eingebaut und wird mit Seewasser gespült. Bei kleinen Yachten gibt es auch oft Chemie -WC’s die an Land entsorgt werden müssen. Das Pumpklo ist aber die verbreitetste Lösung. Ein solches Bordklo wird nicht benutzt, es wird bedient. Dazu gibt es einige Regeln:
· Nicht im Hafen benutzen, es sei denn es geht absolut nicht anders
· Ins Klo kommt nichts, was nicht vorher gegessen wurde. Das gilt auch für Klopapier und insbesondere für Binden und Tampons. Dafür hängt im Klo ein Plastikbeutel, der von Zeit zu Zeit an Land entsorgt wird
· Wer das Klo verstopft, zerlegt und reinigt es auch
· Über die Reling pinkeln ist lebensgefährlich
Die Handhabung: Jedes Pump-WC hat 2 Seeventile im Zufluß- und im Abflußschlauch.
Anmerkung:
Ein Seeventil ist geschlossen, wenn der Hebel quer zum Schlauch steht
und offen, wenn er längs steht.
Zusätzlich ist rechts der Kloschüssel die Pumpe, auf deren Oberseite sich der Hebel befindet. Irgendwo am Pumpengehäuse gibt es einen kleinen Wahlschalter, der zwischen Reinpumpen (Spülen, in, Flush) und Rauspumpen (Abpumpen, out) umschaltet.
Handhabung:
1. Beide Seeventile auf
2. Wahlschalter auf Spülen
3. Pumpe mit langen und nicht zu schnellen Hüben betätigen
4. Wahlschalter auf Abpumpen (sonst gibt’s nassen Hintern)
5. Das kannst Du, glaube ich
6. mind. 30 - 40 sek abpumpen, damit die Hinterlassenschaft auch aus den Schläuchen gepumpt wird
7. Wahlschalter auf Abpumpen stehen lassen und beide Seeventile schließen, sonst gibt es ein nasses Schiff
8. Ggf. saubermachen und Abfallbeutel verschließen
Diese beiden Einrichtungen funktionieren in der Regel mit Gas. Die Gasflasche steht meist in einem separaten Kasten an Deck. An der Flasche ist ein Ventil, das nur zur Gasentnahme aufgedreht werden sollte. Zusätzlich gibt es vor Kocher und Heizung noch ein weiteres Ventil. Dieses muß ebenfalls zur Inbetriebnahme geöffnet und nach dem Abschalten geschlossen werden. Die Heizung wird nun gemäß Betriebsanleitung gezündet. Bei Kochern geht man in der Regel wie folgt vor: Knopf für gewünschte Flamme auf „an“ drehen und eindrücken; Flamme mit Gasanzünder, Feuerzeug o.ä. entzünden; Knopf gedrückt halten bis Zündsicherung eingerastet; loslassen, Flamme brennt weiter.
Beim Kochen auf See ist generell Vorsicht geboten. Um Töpfe auch im Seegang aufrecht zu halten sind die meisten Kocher halbkardanisch, d.h. drehbar gelagert. Diese Mechanik läßt sich im Hafen verriegeln (Riegel suchen). Die Töpfe lassen sich mit speziellen Haltern festklemmen. Trotzdem besteht die Gefahr, daß es aus Töpfen spritzt (heiß); deshalb auf See nie mit vollen Töpfen kochen. Deckel bremsen, perfekt sind Schnellkochtöpfe.
Immer mit langen Hosen und Schuhen, bei schwierigen Bedingungen mit Ölzeughose und Gummistiefeln kochen. Der Deckmannschaft sagen, daß gekocht wird, damit sie Manöver auch in der Kombüse ankündigt.
Auf den Yachten steht in der Regel nur Gleichspannung von 12 V zur Verfügung. Große Yachten haben manchmal die Möglichkeit, die 220 V Wechselstrom von Land außer für das Ladegerät auch zu einer Steckdose führen. Die 12 V kommen aus Batterien mit begrenzter Kapazität. Geladen werden diese Batterien nur, wenn der Motor läuft oder das Schiff im Hafen Landstrom erhält. Nur zu diesen Zeiten sollten große Verbraucher wie z.B. der Kühlschrank oder die Heizung (Gebläse) betrieben werden. Die meisten Boot haben 2 Akkus, einen zum Anlassen der Maschine und einen für die anderen Verbraucher. Sie werden meist über einen Schalter unter dem Navisitz oder dem Niedergang umgeschaltet. Grundsätzlich müssen alle Verbraucher, auch Kabinenlampen, erst am Schaltbrett in der Navi eingeschaltet werden, ehe die Schalter am Gerät wirksam werden.
Der Frischwasservorrat an Bord ist beschränkt. Deshalb sollte Duschen und Haarewaschen nach Möglichkeit an Land erledigt werden. Machst Du einen Langtörn (Atlantiküberquerung o. ä.) so verwendest Du Seewasser mit entsprechender Seife ( handelsübliches Billigshampoo ist ebenfalls in Seewasser verwendbar) und reibst mit etwas Frischwasser nach. Ansonsten bleibt die Hoffnung auf Regen. Seewasser wird auch auf normalen Törns zum Vorspülen und z. B. zum Deckwaschen verwendet.
Größere Schiffe haben ein Druckwassersystem, d.h. eine elektrische Pumpe, die das Wasser zu den Hähnen pumpt. Die Pumpe muß vorher in der Navi eingeschaltet werden. Bei kleineren Schiffen benutzt man Hand oder Fußpumpen an jedem einzelnen Wasserhahn.
Vorsicht. in der Pantry gibt es oft 2 Hähne: Einen für Frisch- und einen für Seewasser.
folgende Knoten sollten alle Crewmitglieder beherrschen:
Pahlstek
Kreuzknoten
Webeleinstek, auch auf Slip
Achtknoten
Belegen auf einer Klampe
Aufschießen von Tauwerk
Daneben sehr empfehlenswert, und für Führerscheine notwendig:
Schotstek einfach und doppelt
Rundtörn mit 2 halben Schlägen
Stopperstek
Slipstek
Diese Knoten können im Knotenanhang zu diesem Skript nachgeschlagen werden
nützlich weiterhin:
Trossenstek
Behelfsflaschenzug
Roringstek (doppelt)
Gordingknoten
Spleiße
Taklings
1. Eine Hand fürs Schiff, eine für Dich, d.h. festhalten
2. Für jedes Crewmitglied muß eine ohnmachtsichere Rettungsweste und ein Lifebelt an Bord sein. Du solltest vor dem Ablegen wissen wie sie anzulegen sind. Bist Du Nichtschwimmer, so mußt Du Sie an Bord immer tragen. Die Rettungsweste und Lifebelt sind auf Anordnung des Schiffsführers zu tragen. Nachts wird grundsätzlich nur mit Lifebelt gesegelt.
3. Beim Segelbergen nicht Rauchen. Unter Deck ebenfalls nicht Rauchen. Brandgefahr! Das gleiche gilt fürs Tanken.
4. Wenn das Boot kentert, nie ans Ufer schwimmen. Immer beim Boot bleiben. Nicht hinter abtreibender Ausrüstung herschwimmen. (Gilt eher für Jollen)
5. Der Lifebelt muß bei Bedarf nicht nur getragen sondern auch benutzt werden. Dazu ist immer einer seiner Karabiner an einem geeigneten festen Punkt einzupicken.
· Gut geeignet: Strecktaue, Augbolzen, Fußreling, Augen in Füßen der Relingstützen
· bedingt geeignet: Unterwanten, Achterstag
· Nicht geeignet: Seereling, laufendes Gut, elektrische Kabel
6. Der Großbaum kann Deine Gesundheit gefährden. In seinem Bereich nie aufrecht stehen, wenn er kommt: Kopf einziehen und andere warnen. Dies gilt besonders für vor dem Wind Kurse. Auf diesen Kursen sollte mit Bullenstander gesegelt werden
7. Nie direkt in eine killende Schot greifen. Eine Rolle sollte mindestens dazwischen sein.
8. Nie in Leinenbuchten treten, da sich diese zuziehen können!
9. Nicht versuchen, ein Boot abzuhalten. Bei einigen Tonnen Verdrängung hast Du schlechte Karten.
10.Ausreichend warme Kleidung verhindert Auskühlung und damit Unfälle aufgrund abnehmender Kondition.
11.Nicht über die Reling pinkeln!
12.Informiere Dich über Position und Bedienung von Feuerlöschern, Seeventilen, Maschine und der anderen Sicherheitseinrichtungen
13.Schließe stets vor dem Auslaufen die Luken Deiner Kabine. Dies gilt insbesondere für Rumpf- und Vorschiffsluken
14.Schließe stets die Gasventile, wenn du kein Gas mehr brauchst und die Seeventile, wenn du sie nicht mehr brauchst.