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Alle behaupten die R6 sei nur auf der Rennstrecke zu gebrauchen. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Natürlich ist die R6 nicht so bequem wie eine Reiseenduro, aber ich finde sie bequemer als eine VFR800.

Das mit dem hakeligen Getriebe was man ihr nachsagt ist absolut übertrieben.

Die R6 ist ein 3 Stufenmotorrad:



1. Stufe bis 8000 U/Min

Die R6 ist ab Standgas fahrbar und zeichnet sich wie die meisten 4 Zylinder Reihenmotoren durch einen seidigen Motorlauf aus.

Es ist erstaunlich wie sauber der Motor auch im unteren Drehzahlbereich durchzieht (für eine 600er).



2. Stufe bis 12000 U/Min

Über 8000 U/Min geht's dann so richtig zur Sache da ist so richtig Pfeffer drin. Der Motor läuft rund und sauber, ohne nennenswerte Vibrationen.



3. Stufe bis 15500 U/Min

Über 12.000 U/Min, wo die meisten anderen Bikes nur noch ihre Ventile aus dem Auspuff spucken, dreht sie unter ständiger Leistungszunahme bis in den Begrenzer.



Motor:

Auch im Winter springt sie sofort an und nimmt nach etwa 20 Sekunden direkt das Gas an. Der Choke lässt sich gut dosieren. Bei flotter Autobahnfahrt kann es passieren, dass bei kurzem Schließen des Gashahns und anschließendem Gasgeben eine leichte Verzögerung in der Gasannahme auftritt.

Nutzt man bei flotter Fahrt die Bremswirkung des Motors entstehen unangenehme Fehlzündungen, die laut Yamaha normal seien.

Ansonsten ist der Motor ein absolutes Sahnestückchen.

5 von 5 Punkten



Kupplung und Getriebe:

Hier gibt es bei meiner R6 nichts zu mäkeln. Das Getriebe ist perfekt gestuft.

5 von 5 Punkten



Fahrwerk:

Genial handlich dadurch ist sie etwas nervös bei Highspeed aber durchaus akzeptabel. Der Hang zum kickback wurde mit einem Öhlins Lenkungsdämpfer eliminiert. Auf holpriger Strecke stuckert die Gabel etwas, ohne dass sich das aufs Fahrverhalten auswirken würde. Die Hintere Dämpferaufhängung ist nur durch einen Splint gesichert, was im Laufe der Zeit zu etwas Spiel führt. Leichte Aufstellneigung beim Bremsen mit BT 56 und BT56 SS.

5 von 5 Punkten



Bremsen:

Die Bremsen wurden mit Stahlflex nacherüstet, könnten aber für meinen Geschmack etwas bissiger sein.

4 von 5 Punkten



Fahrleistungen;

Absolut souverän.

5 von 5 Punkten



Verbrauch:

Wen interessiert das denn bei so einem Motorrad

4 von 5 Punkten



Komfort:

Für einen Supersportler absolut komfortabel und auch auf Tagestouren erträglich. Die Sitzbank ist etwas zu weich. Für Fahrer um 175 cm perfekte Sitzgeometrie.

5 von 5 Punkten



Ausstattung und Verarbeitung:

Für einen Japaner sehr sauber verarbeitet. Viele Schrauben sind hohlgebohrt. Schöne spartanische, aber gut ablesbare Instrumente.

Der schlechte Windschutz lässt sich mit einer Racingscheibe deutlich verbessern.

4 von 5 Punkten